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Politische Zensur: EU-Einreiseverbot für Künstlerinnen-Kollektiv Fasokele

Im Jahr 2009 wurden 10,7 Prozent aller weltweit bei deutschen Auslandsvertretungen gestellten Visa-Anträge zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland abgelehnt, wobei keinesfalls aus dem Blick geraten sollte, dass die regionalen Unterschiede beträchtlich sind: So wurden in Guinea 54 Prozent aller AntragstellerInnen zurückgewiesen, in der Demokratischen Republik Kongo 44 Prozent und im Senegal 41 Prozent. Grundsätzlich dürften diese Zahlen kaum überraschen. Denn Fakt ist, dass die mehr oder weniger restriktive Visapolitik lediglich das bürokratische Gegenstück zum knallharten und oftmals tödlichen Grenzregime an den Außengrenzen der EU darstellt – was wiederum der Grund dafür ist, weshalb mutmaßlich 99,9 Prozent aller potentiellen Visa-Anträge gar nicht erst gestellt werden.

Weniger bekannt ist jedoch, dass Visapolitik auch der politischen Zensur dient – nämlich immer dann, wenn es gilt, missliebige Stimmen mundtot zu machen. Beispielsweise wurde im April 2013 auf Betreiben Frankreichs Oumar Mariko aus Mali, Generalsekretär der Partei SADI („Afrikanische Solidarität für Demokratie und Unabhängigkeit“) die Einreise in die EU komplett verweigert, während Aminata Traoré – Ex-Kulturministerin Malis und eine der bekanntesten GlobalisierungskritikerInnen Westafrikas – lediglich ein auf Deutschland beschränktes Visum erhalten hat. Beide waren von der Rosa-Luxemburg-Stiftung eingeladen worden, um in Deutschland und Frankreich auf mehreren Veranstaltungen die Militärintervention Frankreichs bzw. die damit verknüpften Zielsetzungen einer kritischen Analyse zu unterziehen.

Doch auch weniger Prominente sind betroffen, etwa das panafrikanische KünstlerInnenkollektiv Fasokele, das auf Einladung von Afrique-Europe-Interact im Mai nach Deutschland hätte kommen sollen. Fasokele ist im Zuge der Bamako-Dakar-Karawane Anfang 2011 zu unserem Netzwerk dazugestoßen, seitdem haben sie in ihr meist auf öffentlichen Plätzen aufgeführtes Musik- und Theaterprogramm auch ein Stück über die Lebensgeschichte des in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Asylsuchenden Oury Jalloh integriert. Konkret war geplant, zusammen mit einer ebenfalls bei Afrique-Europe-Interact aktiven Performance-Künstlerin ein Theaterstück zum aktuellen Stand der afrikanisch-europäischen Beziehungen einzustudieren. Uraufführung hätte am 27. Juni im renommierten Kampnagel-Theater in Hamburg sein sollen, danach war eine Veranstaltungstournee durch Deutschland und Österreich vorgesehen.

Einziger Haken: Die deutsche Botschaft in Burkina Faso zweifelte die „Rückkehrbereitschaft“ der 4 eingeladenen Künstler an. Einerseits, weil sie aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern stammten und daher nicht in Burkina Faso verwurzelt seien, andererseits, weil sie über kein formelles Erwerbseinkommen verfügen würden, wie im Übrigen rund 80 bis 90 Prozent aller Menschen in Burkina Faso. Letzteres war allein deshalb absurd, weil es für den Fall fehlender „wirtschaftlicher Verwurzelung“ ein eigenständiges Antragsverfahren gibt, welches Afrique-Europe-Interact auch gewählt hatte. Danach darf die Einladung ausschließlich von Privatpersonen ausgesprochen werden, die eigens eine so genannte „Verpflichtungserklärung“ für den Fall unvorhergesehener Kosten bei der Ausländerbehörde unterschreiben müssen. Aber auch der Verweis auf die mangelnde Verwurzelung in Burkina Faso kommt einer eurozentristischen Projektion gleich, haben doch innerhalb Westafrikas die von europäischen Kolonialisten gezogenen Grenzen bis heute eine völlig andere Bedeutung als hierzulande. Es schien insofern auch folgerichtig, dass die mehrfach erläuterte panafrikanische Haltung von Fasokele keinen Eindruck hinterlassen konnte, also der Umstand, dass die Gruppe ihren Wirkungskreis primär in Afrika sehen würde. Denn Panafrikanismus und somit eine der wirkmächtigsten Ideen in der jüngeren afrikanischen Geschichte, sei nichts als „Esoterik“, wusste der deutsche Beamte in Ouagadougou zu berichten. Schließlich wurde in dem Ablehnungsschreiben der Botschaft noch nicht einmal ein öffentliches Interesse an dem Theaterstück zugestanden, so dass selbst eine Vielzahl ehrwürdiger Empfehlungsschreiben buchstäblich ins Leere laufen musste – unter anderem vom Goethe-Institut in Burkina Faso.

Es bleibt die keineswegs neue und dennoch skandalös anmutende Erkenntnis, dass Demokratie in Europa nicht selten dort aufhört, wo in aufklärerischer Absicht der „gefährliche Schleier des wirtschaftlichen Analphabetismus“ (Aminata Traoré) zerissen werden soll.

Dieser Artikel ist in der taz-Beilage von Afrique-Europe-Interact im Juni 2013 erschienen und auch hier zu finden.

Origin:
Burkina Faso
Destination:
Germany
Purpose:
theater project about African-European relations
Name:
Fasokele
Occupation:
artists-collective

Grundgesetz: “Die Ehe muss geschützt werden”. Wieso werden wir dann getrennt?

Anmerkung der Redaktion: Im Falle von Ehegattennachzug veröffentlichen wir auch Erfahrungsgeschichten aus Sicht des/der deutschen Ehepartners/Ehepartnerin, da in diesem Falle beide Partien Opfer von Diskriminierung sind.

Anfang Dezember 2015 hat mein Mann nun endlich das Visa bekommen. Ich konnte es erst gar nicht glauben und habe den ganzen vormittag geweint. Wieso????

Ich kenne meinen Mann seit 2009. Wir haben uns im Internet kennengelernt und uns ineinander verliebt. Nach unzähligen Besuchen hat mein Mann mir dann einen Heiratsantrag gemacht. Da mein Mann ohne Deutschkurs nicht einreisen durfte, mussten wir in Tunesien 2011 heiraten. Meine Eltern konnten nicht dabei sein , da sie krank waren und ich meine Mutter pflegte. Ich bekam Harz weil ich meine Mutter pflegte und krank war.
Es war eine wunderschöne Hochzeit und mein Mann reichte mir das Telefon damit ich zuhause anrufen konnte.

Damit begann unsere Leidensgeschichte. Mein Vater erkrankte 2011 an Bauchspeicheldrüsenkrebs mir weniger als 6 Monaten zu leben. Er lieh mir 2000 Euro damit mein Mann die Schule und den Test machen konnte … er wollte meinen Mann so sehr kennenlernen. Meinem Mann wurde das Visa verweigert auf Grund “Rückkehr nicht gewährleistet!”. Mein Vater verstarb am 3.10.2011
Ich war in tiefster Trauer und meine Mutter wurde auch immer kränker. Ich pflegte meinen Mutter bis zum Schluss. Meine Mutter verstarb ohne je meinen Mann zu sehen am 3.10.2012.

Nach dem Tod meiner Eltern gab es Schwierigkeiten mit der Auszahlung des Erbes … und als ich das Erbe dann erhielt musste ich alles selber zahlen. Krankenversicherung und Miete und Schulden. Mit dem Rest unterhalte ich meinen Haushalt und die Familie in Tunesien.

Ich verfiel in tiefe Depression. Ich hatte nebenbei Briefe an alle Politiker, die es giebt, angeschrieben aber meist kam keine Antwort oder man sagte, es sei nicht wichtig genug. ISIS und DAESH fielen in Tunesien ein. Jeden Tag Überfalle, Schiessereien und Morde. Attentate jede Woche. Ich rief die Richter an … schrieb an meinen Anwalt, der mir sehr half und dem ich sehr dankbar war. Doch die Gerichte mahlen langsam … mein Mann erkrankte an Schuppenflechte , Depressionen und verlor drastisch an Gewicht. Bei 1,85m wiegt er nur knapp 50kg.

Ich leide seit Jahren mit Diabetes und schwerster Migräne ( 2x wöchentl. ), dazu kamen Depressionen, Schuppenflechte Bandscheibenop. Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich und konnte zeitweise gar nicht gehen, danach nur schleppened weshalb ich einen Rollator bekam. Wegen meiner Halswirbelop, kann ich links keinen Topf mehr halten und ich bekomme Schwindelanfälle. Ich kann den Haushalt nicht alleine bewältigen und brauche eine Haushaltshilfe und Pflegeperson die mir hilft. Selbst die wiederholte Aussage : “Mein Mann ist Halbanalphabet und kann nicht richtig lesen oder schreiben. ” All das juckte niemanden. Ich schrieb dann an Herrn Dr. Hohlstein, der mit meinem Anwalt zusammen alle Informationen an Frau Dagdelen, die wiederum einen Brief an Herrn Steinmeier schrieb, wobei ich bis heute nichts von Herrn Steinmeier gehört habe.

Die erste Instanz hatte ich gewonnen doch das Auswärtige Amt legte Berufung ein, jedoch nicht zeitgerecht. Nach ewiger Zeit gings an die zweite Instanz. Es dauerte wieder ewig.
Mein Mann wollte mit dem nächsten Boot nach Italien. Ich konnte es ihm jedesmal ausreden doch diesmal bleib er stur. Er sagte, dass ich Hilfe brauche und er darf nicht helfen. Er verzweifelte daran.
Dann stand es kurz vor der Trennung. Wiederum habe ich alles versucht und wir haben uns wieder zusammengerauft.

Ich habe einige Monate dort gelebt. Die Menschen dort sind so arm und doch geben sie ihr Letztes. Ich wurde aufgenommen von der Familie mit großem Herzen und auch von den Menschen in seiner Stadt. Ich habe arabisch gelernt zwar nicht ganz korrekt aber immerhin versteh ich meine Familie dort und sie mich.

4.5 Jahre wurden von uns gestohlen. 4,5 Jahre in denen so viel passiert ist und in denen ich meinen Mann an meiner Seite gebraucht hätte. Jahre voller Leid und Qual. Es war nervenreibend….Menschenunwürdig.

Mehr als 12 000 Paare ergeht es wie uns. Sie haben entweder nicht das Geld für die Schule oder es ist zu weit weg. Ehen die scheitern bevor sie begannen.

Unser Menschenrecht besagt: “Kein Mensch darf wegen seiner Behinderung, Sprache, Religion oder Herkunft benachteiligt werden”.

Doch wieso müssen so viele warten weil die Menschenrechte versagt wurden.

Das Grundgesetz besagt: “Die Ehe muss geschützt werden”.
Wieso werden wir dann getrennt?????

Wieso brauchen Länder wie Israel, den USA, Südkorea usw keinen Sprachtest? Ich denke man versucht bewusst unsere Ehen zu sabotieren und es ist UNRECHT es ist MENSCHENVERACHTEND
Es muss was unternommen werden, damit es endlich ein Ende hat.

Ich freue mich endlich meinen Mann und meine Familie zusammen zu sehen. Meine Enkelkinder die seit Jahren nach ihrem OPA ZOUZOU fragten. Endlich ein NEUJAHR zusammen mit meinem Mann . Abends zu kuscheln und zu reden und lachen.

Bitte es gibt viele da draussen denen es so geht. Meine Freundin Juana M. hat in allen Instanzen gerichtlich verloren- nun bleibt ihr nur noch den EUGH. Oder sie muss Deutschland verlassen um bei ihrem Mann zu leben. (Anmerkung der Redaktion: Auch Juanas Bericht wurde auf unserer Seite veröffentlicht: https://visaexperiences.org/ich-war-der-meinung-dass-es-einfach-sein-wird-meinen-ehemann-nach-deutschland-zu-holen-doch-leider-wurde-ich-eines-besseren-belehrt/)

Der Sprachtest ist zwar ok aber den kann man hier besser machen da man die Sprache hört und auch reden muss. Es darf kein Grund sein Ehen zu trennen.

Integration ist wichtig und die kann er nur lernen wenn er sie lebt.

Liebe Grüße Sonja “sara”.

Origin:
Tunesien
Destination:
Deutschland
Purpose:
Ehegattennachzug
Name:
Ehemann: Zouzou, Ehefrau: Sara Hasseni

L’homme en tant qu’homme n’est pas du tout respecté. / Der Mensch wird als Mensch überhaupt nicht geachtet.

++ version francaise ci-après ++

Ich bin Beniner, wohne in Cotonou, studiere Projektanalyse an der Universität Abomey Calavi und bin an dieser Visakampagne interessiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir mehrmals ein nationales deutsches Visum verweigert worden ist und würde diese gerne mit euch teilen.

Das erste Mal war im Juli 2014. Ich hatte etwa zwei Jahre zuvor an der Deutschen Botschaft einen Antrag für ein nationales Visum gestellt, nachdem ich einen Praktikumsplatz in einer internationalen Organisation, die eine deutsch-französische Vorschule leitet, bekommen hatte. Ziel dieses Praktikums, und somit auch dieses Visum-Antrages, sollte es sein, in dieser Struktur dem Personal vor Ort bei täglichen Angeboten (z.B. kulturelle Veranstaltungen) und der Betreuung von Kindergruppen beiseite zu stehen.  Dadurch sollten sich meine Deutschkenntnisse verbessern und gleichzeitig wollte ich die Kultur des Landes kennen lernen. Bevor ich den Visumsantrag gestellt habe, war ich mehrmals bei der Deutschen Botschaft, um mich darüber zu informieren welche Unterlagen ich einreichen sollte. Sie haben mir immer versichert, dass ich das Visum bekommen würde wenn ich alle nötigen Unterlagen einreiche. Die europäischen Praktikanten, die sich normalerweise bei dieser Organisation bewerben sind Studenten, die im Laufe ihres Studiums eine Pause einlegen möchte ohne zwingend über einen Abschluss zu verfügen. Ich hatte mir sehr viel Mühe gegeben und alle Voraussetzungen erfüllt. Neben den geforderten Unterlagen, hatte ich freiwillig dem Antrag meine Bescheinigung über eine Künstlerschulung als kultureller Betreuer, eine Bestätigung darüber, dass ich bereits Kindergruppen betreut hatte und noch andere Unterlagen zugefügt. Eine Woche nachdem ich den Antrag gestellt hatte, habe ich wie abgemacht bei der Botschaft angerufen und sie haben mir gesagt, dass mir noch die Arbeitserlaubnis durch die deutsche Bundesagentur für Arbeit genehmigt werden muss, dass die Bearbeitung meines Antrages aber erfolgversprechend verlaufe. Trotzdem war alles umsonst.

Mein Antrag wurde aus zwei unerwarteten Gründen abgelehnt.

Der erste Grund betrifft den Artikel 17 des Aufenthaltsgesetzes, der besagt, dass ich über ein professionelles Niveau im Unterrichten verfügen sollte. Der zweite betrifft meine Entlohnung, die ihrer Meinung nach mindestens das Grundeinkommen eines Lehrers betragen sollte.Ich habe also bei der Botschaft Einspruch erhoben und nochmals erklärt, dass das Ziel des Praktikums nicht im Unterrichten sondern in der Betreuung der Kinder durch ein Angebot an kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen liegen sollte. Was die Entlohnung betraf habe ich hinzugefügt, dass diese vollkommen ausreichend sei, da ich Verpflegung und Unterkunft von meiner Gastfamilie bekommen würde, was diese auch ausdrücklich bestätigt hatte. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Botschaft nicht fair vorging. Und so wurde mein Einspruch ebenfalls abgelehnt mit der Begründung, dass ich über eine mindestens dreijährige, abgeschlossene Ausbildung als Erzieher verfügen sollte. Ich wollte aber doch als kultureller Akteur und nicht als Lehrer tätig werden! Ich habe mich gefragt warum ich vorher immer darüber versichert worden war, dass ich das Visum bekommen würde.

Dass mir das Visum für ein Freiwilligendienst verweigert worden ist, war eine sehr frustrierende Erfahrung.

Nachdem mir das Visum für mein Praktikum verweigert worden war, hatte ich aber immer noch den Willen mit einer internationalen Organisation zusammenzuarbeiten. Mir wurde von einer internationalen Organisation für Freiwilligendienste (Internationaler Bund – Incoming) ein Praktikumsplatz erteilt, nachdem diese meine Bewerbungsunterlagen erhalten hatte und ich zu einem Auswahlgespräch eingeladen worden war. In diesem Gespräch wurde mir alles, was ich nicht verstand von meinem deutschen Gesprächspartner übersetzt, der die Erlaubnis dazu von einem Vorgesetzten erhalten hatte und alles verlief sehr gut. Nach einer kurzen Zeit erhielt ich alle durch das zuständige Amt für auswärtige Angelegenheiten in Köln geprüften und legalisierten Unterlagen. Acht Wochen vor dem geplanten Abreisetag bin ich zur Botschaft gegangen, um ein Visum für den Freiwilligendienst in Deutschland (nationales Visum D) zu beantragen. Mir wurde das Visum ein erstes Mal verweigert, da man neuerdings ein Termin im Internet ausmachen musste um seine Unterlagen in der Botschaft abgeben zu können. Das online Programm war nicht einfach gestaltet und man hat sich gefragt, ob dies nicht dazu gedacht war, die Leute davon abzuhalten überhaupt ein Visum zu beantragen. Dank des Eingreifens meiner deutschen Gastfamilie habe ich aber relativ bald einen Termin bekommen.

Am Tag meines Termins, als erster drankommend, haben sie mir auf der Botschaft versichert, dass, wenn die Organisation mich trotz fehlender Deutschkenntnisse ausgewählt hat, es wohl für das Visum auch kein Problem sein würde. Allein die Organisation müsse darüber entscheiden ob meine Deutschkenntnisse für die Stelle ausreichend seien oder nicht. Die Tage vergingen, aber ich bekam trotz dieser Gewissheiten keine Rückmeldung. Deshalb setzte sich dann die in Deutschland für mich zuständige Person per Mail direkt mit dem Botschafter in Verbindung, um zu fragen, ob sie ihm bestätigen sollte, dass ich für das Praktikum nicht zwingend über Deutschkenntnisse verfügen müsse. Er bedankte sich für ihre Unterstützung und sagte ihr, dass er mir das Visum bereits erteilt habe. Was den Flug anbelangt, versicherte uns der Botschafter, dass die Buchung des Hinflugs ausreichend sei. Das habe ich dann auch sofort gemacht und durch die Reservierung des Hin- und Rückfluges ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt (23 Tage vor dem Abreisetermin) hatte mir der Botschafter von Angesicht zu Angesicht, Mund-zu-Mund den Inhalt des Mailaustausches bestätigt und mir gesagt, ich solle mein Visum eine Woche vor der Abreise abholen.

Ihr seid gewiss mit mir einverstanden, dass die Botschaft eine diplomatische Vertretung darstellt, in der jede Entscheidung das Ergebnis einer begründeten und geschickten Untersuchung ist, und so nicht das Ergebnis der Qual der Wahl sein kann. Aber in meinem Fall war es so. Ich sollte mein Visum 8 Tage vor Abreise abholen, zu meiner Überraschung aber rief mich der Botschafter 10 Tage davor an und fragte mich, ob ich am nächsten Tag bei der Botschaft vorbei kommen könnte. Alles ließ mich im Glauben, dass dies der normale Ablauf zur Erteilung meines Visums sei.

Um etwa 8:30 Uhr ließ man mich rein und sagte den anderen sie sollen noch draußen warten, da die Botschaft erst um 9 Uhr aufmacht. Tausend Fragen gingen mir in diesem Moment durch den Kopf, ob denn alles in Ordnung sei. Am Schalter der Botschaft angekommen, sah ich sofort den Generalsekretär der Botschaft, den Botschafter, eine Frau, die in der Botschaft arbeitet, zwei Personen, die normalerweise am Schalter arbeiten und noch viele mehr. Niemals zuvor bin ich in einer ausländischen oder inländischen Institution von so vielen Leuten empfangen worden. Es war wirklich seltsam. Alle standen sie mir entgegen und der Generalsekretär stellte mir Fragen und fing an ein unerwartetes Gespräch mit mir zu führen. Alles änderte sich nun 9 Tage vor dem geplanten Abreisetermin. Ich war wohl auf die falsche, viel zu aggressive Person gestoßen. Kalter Schweiß lief mir den Rücken herunter. Noch kurz vor diesem Gespräch sah ich mich schon in Deutschland bei meiner Gastfamilie und mit der internationalen Organisation zusammenarbeiten. Ich konnte mich auf deutsch vorstellen und auch noch auf das, was ich von den nächsten zwei Fragen verstanden hatte, eine Antwort geben. Den Rest habe ich nicht verstanden, vor allem als er anfing schreiend an seinen Fingern abzuzählen, dass ich kein Deutsch spreche, und dass es deshalb auch kein Visum für mich geben wird. Ohne Beweis deutet er an, dass jemand anderes das Gespräch mit der Organisation geführt haben soll. Ich habe mich dagegen gewehrt und habe gesagt, dass ich es war, und dass ich, was das Thema betrifft, auch bereit für ein Untersuchungsverfahren sei. Ich erklärte, dass eine Person, die dazu die Erlaubnis eines Vorgesetzten erhalten hatte, mir während des Auswahlgespräches geholfen hatte, die Fragen auf Französisch zu übersetzten, und dass ich womöglich deshalb ausgewählt worden war, weil ich genau das richtige Profil für diesen Freiwilligendienst hatte. Er begann sofort alles aufzuschreiben, was ich sagte und die Leute, die mir gegenüber standen als Zeuge zu benennen. Ich habe ihn gefragt, ob ich die Organisation über den Vorfall informieren könnte und am nächsten Tag wiederkommen könne, um all das, was ich gesagt hatte zu beweisen. Die Schwarzen, die in der Botschaft arbeiten sind zu mir gekommen und haben mir gesagt, dass ich auch noch eine Rückkehrbereitschaftserklärung mitbringen sollte. Ich konnte nicht fassen, was geschah.

Die Organisation war sehr verwundert über die Situation und versprach mir ihre Unterstützung. Am nächsten Tag kam ich mit der Anschrift der Person, die mir, nach Erlaubnis, geholfen hatte die Fragen des Auswahlgespräches zu übersetzten, mit einer Rückkehrbereitschaftserklärung, mit einer Arbeitsbescheinigung und mit einem Empfehlungs- und Verpflichtungsschreiben des Präsidenten der Abteilung Afrika der internationalen Organisation, in dem er sich dazu verpflichtete, mich nach meiner Rückkehr einzustellen, zurück.

All das habe ich bei der Botschaft eingereicht. Das weitere Geschehen war mir bis zwei Tage vor meiner Abreise, der Zeitpunkt zu dem ich in der Botscaft von der Ablehnung meines Visums erfahren habe, unbekannt. Sie haben sich mit meinem deutschen Gesprächspartner in Verbindung gesetzt und haben die Richtigkeit der Anschrift festgestellt und sind von der Wahrhaftigkeit meiner Beweise überzeugt. In ihrer Ablehnungserklärung vermuteten sie trotzdem, dass die Organisation vielleicht nicht davon wusste, dass mir jemand geholfen hatte die Fragen zu übersetzten. Außerdem schreibt man mir, dass ich innerhalb eines Monats Einspruch beim Verwaltungsgericht in Berlin einlegen kann.

Wie kann eine diplomatische Vertretung ein Visum, das sie zuvor schon erteilt hat, durch eine VERMUTUNG ablehnen??

Unglaublich und diese Europäer geben zweifellos einen schlechten Eindruck ihrer Fähigkeiten. Ich war bereit beim Konsulat Einspruch zu erheben, aber es war mir klar, dass die Einsprüche oft zu keinem besseren Ergebnis führen. Außerdem war es schon zu spät dafür, und die Organisation sah sich gezwungen jemand anderes einzustellen, um meine Aufgaben zu übernehmen. Es verlief alles genauso wie beim ersten Mal und ich habe nie diese Art, die Menschenrechte mit den Füßen zu treten, verstanden. Es war als ob sie den Befehl erhalten hatten „alle Grenzen zu schließen“. Dies sollte aber doch auf Gesetzen beruhen. Es ist schade und traurig, dass kein Gesetz beachtet wird und dass der europäische Kontinent für die Mehrzahl der Personen, die es verdient hätten, unerreichbar bleibt. Im Jahr bekommen knapp ein Zehntel der Personen, die einen Antrag für die EU stellen, ein Visum und unter ihnen sogar die, die es nicht verdient hätten.

Alles in allem, ist die Visapolitik auf der ebene der Botschaften der EU völliger Unsinn. Der Mensch wird als Mensch überhaupt nicht geachtet. Eine Botschaft ist schlechthin die diplomatische Vertretung im Ausland, in der es dringend notwendig ist, nach strengen Testverfahren vorzugehen und denen, die es verdienen, ein Visum zu erteilen : das ist aber nicht der Fall. Dies zeugt nur von Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Kein Gesetz ist richtig und es ist dringendst notwendig klare Lösungen zu finden, um dies zu verbessern.

 

++ version francaise ++

Je suis béninois résidant à Cotonou, étudiant en Analyse des Projets à l’université d’Abomey Calavi et intéressé par ce campagne visa. Je voudrais vous faire un retour d’expérience de mes mésaventures du refus d’obtention de visa national répété pour l’Allemagne.

La première fois était en Juillet 2014, il y avait deux ans environ, que j’ai soumis une demande de visa national au consulat de l’ambassade de l’Allemagne, après avoir conclu un stage avec une organisation internationale, gestionnaire d’une école maternelle franco-allemande. L’objet de ce stage, donc de cette demande de visa était d’aller dans cet organisme pour encadrer des groupes d’enfants en animation culturelle au quotidien, d’ainsi pouvoir assister leur personnel sur place, et de perfectionner ma maitrise en allemand, tout en faisant connaissance avec la culture du pays. Avant de soumettre cette demande, j’étais à maintes reprises au consulat de l’Allemagne pour demander les documents exacts à founir. Ils m’avaient toujours rassuré de l’obtention de ce visa à travers les documents présentés. Les stagiaires européens qui postulent d’habitude dans cet organisme sont des étudiants qui ont envie de prendre une pose de leur cursus estudiantin, sans forcément avoir la maitrise d’animation. De mon côté, j’ai fait énormement beaucoup d’efforts et toutes les conditions étaient bien réunies. En dehors des pièces ordinaires, j’avais ajouté mon attestation d’artiste en qualité d’animateur culturel, un certificat de travail avec les enfants, et bien d’autres… Une semaine après le dépôt de ma demande, j’avais téléphoné le consulat comme prévu, et ils m’ont répondu que je dois obtenir l’autorisation de travail par l’office de travail en Allemagne et que le traitement est sur bon chemin. Malgré tout cela, c’était hélas.

Ma demande a été rejetée pour deux motifs inattendus.

Le premier motif concerne l’Art.17 du code de séjour qui stipule que je devrais avoir un niveau professionnel dans l’enseignement de base. Le second touche ma rémunération, qui doit être selon eux, au moins à la hauteur du salaire de base du secteur enseignant. De là j’avais introduit un recours gracieux au consul contre ce refus pour expliquer encore une fois l’objet de ce stage qui n’était pas d’aller enseigner aux enfants de la maternelle mais de mener des activités culturelles et artistiques avec eux. J’avais ajouté que par rapport à ma rémunération, c’était largement suffisant d’autant plus que je serais logé et nourri par ma famille d’accueil qui l’avait bien certifié. Mais on avait fini à comprendre que l’objectif de l’ambassade vise à toujours opposer quelque soit la justesse des dossiers. C’était comme ca que mon recours a été encore rejeté, pour cause que je dois présenter une qualification en tant qu’éducateur d’une durée de formation d’au moins trois ans. Je me présentais quand même pour un acteur culturel et non un enseignant de base! Je ne comprenais plus pourquoi j’étais rassuré plusieurs fois de l’obtention de ce visa.

Le cas qui a été très navrant était celui d’un service de volontariat dont ma demande de visa était restée incroyablement dans une suite négative.

Après le rejet de mon visa pour le stage, et toujours ambitieux de collaborer avec un organisme international, j’ai été retenu par une organisation internationale du programme de volontariat (Internationaler Bund – Incoming), après l’analyse de ma candidature suivi d’un entretien approfondi. Lors de cet entretien, tout ce que je ne comprenais pas m’était traduit par mon interlocuteur allemande qui avait recu l’accord de mon responsable d’organisation et c’était très bien passé. Dans un bref délai, j’avais obtenu tous les documents vérifiés et légalisés par l’office compétent des affaires étrangères à Kôln. J’étais ensuite allé au consulat huit semaines avant le jour prévu pour mon départ pour soumettre la demande de visa (visa national D) du service de volontariat en Allemagne. J’ai d’abord été rejeté pour la première fois parcequ’avec la nouvelle mode, il faudrait prendre un rendez-vous en ligne afin d’avoir accès au dépôt des documents à l’ambassade. C’était pas aisé avec ces différentes étapes à l’internet et tout le monde comprenais qu’ils veulent juste décourager les demandeurs de visa, ce pourquoi tous ces processus étaient établis. Heureusement par l’intervention de ma famille d’accueil en Allemagne, le rendez-vous a été fixé avec le consulat dans un temps convenable.

Ainsi, premier recu le jour de mon rendez-vous au consulat pour le dépôt, ils m’ont rassuré au cours de notre échange que si l’organisation m’accepte sans la maitrise de l’allemand, c’est aussi sans doute pour eux. C’est l’affaire de l’organisation d’accueil si je m’exprime bien l’allemand ou pas. Les jours passaient mais je n’avais aucune suite malgré toutes les certitudes. Pour cela ma responsable d’accueil contactait directement le consul par mail et demandait si elle allait certifier que je n’ai pas besoin forcément de la connaissance de l’allemand. Il leur répondait merci pour son soutien, qu’il m’avait déjà accordé le visa. Pour le paiement de mon billet de vol, le consul nous consignait que l’aller seul suiffit. Ce qui a été fait aussitôt et remplacé par la réservation d’aller-retour. Lors de cette opération (23 jours avant le jour de départ), le consulat m’avait reconfirmé face à face, de bouche à l’oreil tous les mails d’échange et de revenir chercher mon visa une semaine avant le départ.

Vous convenez avec moi que l’ambassade est une représentation diplomatique ou toute décision provient d’une conduite ou analyse avisée et habile, et donc une décision ne peut pas être dans l’embarras de choix. Mais c’était mon cas. Je devrais prendre mon visa 8 jours avant le départ mais le consul m’avait appelé à ma surprise 10 jours avant et me demandait de passer au consulat le lendemain. Tout ceci se passait pour moi dans un sens normal d’obtention de mon visa.

A 8h30′ environ le maton de l’ambassade sortait et me demandait d’entrer et que les autres restent encore à la porte étant qu’il ouvre à 9h. Je me posais en ce moment mille et une questions si tout allait bien. Arrivée au guichet dans l’office du consulat, je voyais aussitôt le chancelier représentant le premier secrétaire de l’ambassade, le consul, une dame de l’ambassade, les deux qui restent habituellement à l’accueil pour servir, et bien d’autres… De jamais vu dans un office que cela soit étranger ou pas, un tel monde pour servir. C’était vraiment étrange. Tous face à moi, principalement le chancelier qui me questionne et commence avec moi un entretien imprévu en allemand. Tout commence à changer 9 jours avant mon départ prévu. Il faut croire que j’étais tombé sur la mauvaise personne qui était trop agressive. Je ne vous raconte pas les sueurs froides. Je me voyais quelques instants avant cet entretien déjà en Allemagne dans ma famille d’accueil et collaborer avec cette organisation internationale. D’après ces questions, je me suis bien présenté en Allemand et aux deux questions suivantes selon mes compréhensions. Je ne comprenais pas la suite quand il commencait à compter les doigts en criant qu’il va conclure que je ne connais pas l’allemand et donc pas de visa pour moi. Il suggère sans preuve que quelqu’un a tenu l’entretien à ma place avec l’organisation. De là, j’ai tonné que c’était moi même et que je suis prêt pour toute procédure d’investigation sur le sujet. J’avais expliqué qu’une personne, autorisée par mon responsable d’accueil, m’avait aidé à traduire les questions en francais lors de mon entretien et que j’ai été retenu sans doute, correspondant parfaitement à ce profil de volontariat. Il notait aussitôt tout ce que je disais et prenait son monde administratif qui était en face de moi comme témoins. Je lui ai demandé de me permettre de tenir informer mon organisation et de revenir prouver le lendemain la justesse de tout ce que j’avais dit. Les noirs qui accueillent sous leur responsabilité se sont rapprochés et m’ont dit de revenir avec aussi une motivation de retour après l’expiration de mon visa. Je ne pouvais rien croire de tout ce qui se passait ce jour.

L’organisation a été très étonnée de la situation, et promettait son soutien. J’étais revenu le lendemain avec les adresses de mon interlocuteur autorisé à me traduire les questions en allemand lors de mon entretien; une lettre de motivation assurant mon retour; un certificat de travail; une lettre de recommandation et d’engagement du président de mon organisation internationale section d’Afrique sur place ici, qui s’engage à m’embaucher dès mon retour.

Tout ceci a été déposé à l’ambassade. Ma suite était inconnue jusqu’à deux jours avant mon départ quand je me suis rendu au consulat pour apprendre finalement le rejet de mon visa. Ils ont contacté mon interlocuteur allemand et se sont rendus compte de la conformité des adresses, et sont convaincus de la justesse de mes preuves. Malgré tout cela ils supposaient dans leur motivation du rejet que l’organisation ne savait peut-être pas que quelqu’un m’avait aidé à traduire les questions. On m’adresse également que je peux me plaindre au tribunal administratif de Berlin et le prouver en moins d’un mois.

Comment une représentation diplomatique peut rejeter un visa qu’elle a déjà accordé en SUPPOSANT une raison??

Incroyable et ces européens donnent sans aucun doute une mauvaise impression de leur qualité. J’étais prêt à introduire un recours au consul, mais c’était claire que les recours n’aboutissent souvent pas à une bonne suite. De plus c’était déjà trop tard et l’organisation était obligée d’engager quelqu’un d’autre à ma place pour assurer mes tâches. C’était hélas que la première fois et de jamais compris cette facon de piétiner les droits humains. C’est comme s’ils ont recu un ordre de ”fermer toutes les frontières”. Cela devrait être quand même basé sur des lois. C’est dommage et désolant qu’aucune lois n’est respectée dans cette perspicacité et que le territoire européen est complètement fermé à la magorité des méritants. A peine un dixième de ceux qui demandent le visa pour l’UE par an l’obtienne, et parmi eux existent même les indignes.

En somme, La politique des visas au niveau des consulats de l’UE est vraiment de n’importe quoi. L’homme en tant qu’homme n’est pas du tout respecté. Un consulat est une légation par excellence à l’étranger oû il est impérieux d’appliquer la ditacture des tests aux demandeurs de visa et autoriser ceux qui méritent: Ce qui n’est pas le cas. Cela ne retrace que de d’injustice et d’inégalité. Aucune lois n’est exacte et il urge à tout prix de trouver des solutions évidentes pour corriger la chose.

 

Origin:
Benin
Destination:
Germany
Purpose:
internship / volunteer service

“… made me feel I was guilty of demanding to visit my friend …”

++ English version below ++

Meine Erfahrungen an der Deutschen Botschaft in Islamabad, Pakistan.

Ich hatte geplant, meinen Freund, der mich einige Male in Lahore besucht hatte, für einige Wochen in Deutschland zu besuchen und Zeit mit ihm und seiner Familie zu verbringen.

Ich hatte alle wichtigen Dokumente, die laut der Botschafts-Homepage für ein Besuchsvisum nötig sind und ich hatte das Gefühl, einen guten und legitimen Grund zu haben, ein Visum ausgestellt zu bekommen. Ich brauchte ungefähr drei Monate, um meinen Visumsantrag vorzubereiten und musste einige sehr anstrengende, von der deutschen Botschaft geforderte, Prozesse durchlaufen, um alle notwendigen Dokumente zu besorgen – was sich am Ende als völlig nutzlos herausstellte.

Als ich die Lounge in Islamabad betrat, von der aus die Leute abgeholt und per Bus zur deutschen Botschaft gebracht werden, begann ich mich unwohl zu fühlen. Die Leute sollten einfach warten und dann in die Busse einsteigen, die sie nach langer Wartezeit abholten. Ich hatte um 7 Uhr einen Termin, aber immer wenn ein Bus kam, um Leute mitzunehmen, gab es Chaos, weil alle versuchten in den Bus zu gelangen, um pünktlich zu ihren Terminen zu kommen. Da es keine Warteschlange gab, musste ich entsprechend handeln und mich zum Bus durchdrängeln, sonst hätte ich meinen Termin verpasst und die ganze Reise von Lahore nach Islamabad wäre Verschwendung gewesen. Schon allein, dass ich zu so einem Verhalten gezwungen wurde, löste in mir ein Gefühl der Frustration aus. Aber ich blieb ruhig und wartete drauf, die Botschaft zu erreichen. Endlich hatte ich die Botschaft erreicht und wartete dort auf weitere Anweisungen. Dann sah ich einen Visumskandidaten, der auf seinem Handy spielte, obwohl es streng verboten war Handys mitzunehmen und eigentlich alle Besucher dreimal durchsucht wurden, um zu überprüfen, ob jemand ein Handy mit hatte. Zu meiner Überraschung hatte es dieser Mann irgendwie geschafft, dem Prozess zu entfliehen und spielte offen Spiele auf seinem Handy.

Danach wartete ich für eine lange Zeit (ungefähr dreieinhalb Stunden) und wurde dann in eine gefängnisartige Zelle geschickt, in der eine Person hinter Glas mich auf unhöfliche Weise befragte. Der Beamte stellte Fragen über meine Familie, mein Studium und andere Routinefragen. Was mich an der Befragung so störte, war der misstrauische Grundton des Typs, als ob ich jemand Schuldiges wäre, dem bewiesen werden müsste, dass er über den Besuch bei seinem Freund lüge. Ich hätte es sehr zu schätzen gewusst, wenn er freundlicher gewesen wäre oder wenigstens weniger vorurteilsbehaftet.

Ich hatte erwartet, dass ich den Zweck meines Visumsantrags erklären könnte. Tatsächlich bombardierte mich dieser Typ aber mit Fragen, die dazu führten, dass ich mich schuldig fühlte meinen Freund besuchen zu wollen. Ich hatte das Gefühl, dass ich am besten mit besonders schlauen Antworten aufwarten musste, um aus der Situation herauszukommen. Es fühlte sich an, wie vor Gericht zu stehen und ich fühlte mich, als ob ich mich gegen aus der Luft gegriffene Vorwürfe verteidigen müsse. Trotzdem absolvierte ich den ganzen Prozess zuversichtlich und war sehr erleichtert, als diese schreckliche Erfahrung endlich vorbei war.

Nach zwei Wochen bekam ich meinen Pass mit einem Ablehnungsschreiben zurück. Ich verstand nicht, warum ich abgelehnt wurde, obwohl ich sogar mehr unterstützende Dokumente eingereicht hatte als gefordert waren. Voller Überraschung focht ich die Entscheidung an um zu sehen, ob es der Botschaft vielleicht ein Fehler unterlaufen war, da ich eine angemessene Stellungnahme meiner Bank, Schreiben von meiner Universität und meinem Arbeitsplatz, wohin ich zurückkehren würde, ein offizielles Einladungsschreiben von meinem deutschen Gastgeber (gemäß des von der Botschaft vorgegebenen Formats),eine ordentliche Krankenversicherung in Deutschland und mehrere andere unterstützende Dokumente vorweisen konnte. Der Hauptgrund für die Ablehnung war dann, dass der Beamte überzeugt war, dass ich nicht vor Visumsablauf nach Pakistan zurückkehren würde. Also präsentierte ich ihnen noch mehr Beweise, indem ich acht Briefe von meinen deutschen Freunden einschickte (die ich ebenfalls zuvor in Lahore getroffen hatte), die bestätigten, dass sie mich kannten und erklärten, dass ich wirklich vorhatte sie zu besuchen und zurückzukehren.

Ein anderer Grund für mich zurückzu kehren, den ich angab, war die Krankheit meiner Mutter und dass ich zurückkommen musste, um mich um sie zu kümmern. Meine Anfechtung wurde trotzdem abgelehn, unter Angabe folgender Gründe: Da ich ein Mann bin und Männer in der pakistanischen Gesellschaft nicht dafür verantwortlich seien sich um die Familie zu kümmern, wäre esfür den Visumsantrag von keiner Bedeutung, dass meine Mutter krank sei, da es die Verantwortung einer Frau sei sich um Familienmitglieder zu kümmern und dies somit kein Rückkehrgrund für mich (männlich) darstelle. Zweitens glaubte die Botschaft, dass ich meine deutschen Freunde ausgetrickst hätte, damit sie mich nach Deutschland einlüden.  Sie waren sich sicher, dass ich nicht nach Pakistan zurückkehren würde, ungeachtet meiner Karrieremöglichkeiten in Pakistan, die ich ihnen demonstriert hatte. “Die Bereitschaft des Antragsstellers in seine Heimat zurückzukehren konnte nicht bewiesen werden” scheint mir der übliche Grund für die deutsche Botschaft zu sein Touristen-/ Besuchsvisa abzulehnen, wenn sie keinen anderen Ablehnungsgrund finden. Auf diese Art werden diese Visa für Pakistanis kaum bewilligt.

Für pakistanische Staatsangehörige ist es fast unmöglich einfach Freunde in Deutschland zu besuchen. Ich verstehe nicht, warum ich fünf Monate mit Planungen und Vorbereitungen verschwendet habe, um mich dann mit solchen Anschuldigungen und Verdächtigungen konfrontiert sehen musste. Ich bin sehr enttäuscht so unfair behandelt worden zu sein.

Ich fordere die deutsche Botschaft eindringlich dazu auf, die Bedingungen für die Visumsvergabe transparent zu machen. Ich finde es inakzeptabel wie die deutsche Botschaft auf ihrer Website für Antragssteller*innen eine sehr detaillierte Beschreibung der Voraussetzungen für die Visavergabe zur Verfügung stellt, in Wirklichkeit aber selbst solche, die alle Voraussetzungen erfüllen und alle Dokumente zur Verfügung stellen (was ziemlich teuer ist), kaum eine Chance auf ein Visum haben.


++ English version ++

My experience at the German Embassy in Islamabad, Pakistan.

I was planning to visit my best friend, who has visited me several times in Lahore, for a couple of weeks in Germany and spend some time with his friends and family.

I had all the necessary documents needed for a visit visa (according to the embassy’s official website) and I felt I had a very strong and legitimate case to be granted a visa. It took me around three months to prepare for my visa request, and I had to go through some extremely exhausting procedures to collect all the documents required by the German embassy, which in the end turned out to be all useless.

When I entered the waiting lounge in Islamabad from where they take people to the embassy in buses, I had started to get an unpleasant feeling. People were supposed to wait randomly, and enter the buses that were coming to pick them after a long time. I had an appointment at 7am, but whenever a bus would come to pick people, there was a chaos of people trying to enter the bus hectically out of desperation to reach in time. As there was no queue whatsoever, I had to act accordingly and push my way through into the bus or else I would have lost my appointment, and the whole journey I had made from Lahore to Islamabad would have been a waste. Doing so had already made me feel frustrated, but I kept my calm and waited to reach the embassy. At last, I reached the embassy and sat there while waiting for further instructions. Then I saw a visa candidate playing games on his phone even though phones were strictly not allowed to be taken with you, and people were searched on three different occasions in the process to see if they have any cell phones with them. To my surprise, this gentleman had somehow escaped the process and was openly playing games on his phone.

After that, I had to wait for a long while (three and a half hours approximately), and then I was sent into a prison-cell kind of room, where a person beyond the glass was interviewing me in a very rude manner. He asked me about my family, studies, and other routine questions. What offended me in the interview was that the overall tone of the guy was so suspicious, as if I was someone guilty trying to prove that I was not lying to him about visiting my friend. I would have appreciated it a lot more, had he been friendlier or at least less prejudiced.

I expected it to be a situation where I could explain the purpose of my visit and request for the visa. However, this guy kept shooting me with questions that made me feel I was guilty of demanding to visit my friend, and that I had to come up with some very smart answers to get my way out of it. It actually made me feel like I was in a courtroom having to justify something that I did not even intend to do. Anyhow, I managed the whole procedure confidently and felt relieved to eventually having finished this horrible experience.

However, after two weeks, I got my passport back with a rejection letter. I did not understand why I would be rejected when I had even provided more supporting documents than they ask for. So in amazement, I appealed back to see if there was a mistake as I had an appropriate bank statement, letters from my university and work place where I would return to, an official invitation letter from my host in Germany (according to the embassy’s required format), a proper health insurance in Germany, and several other supporting evidences. Their major reason for rejection was that they were not convinced that I would return back to Pakistan before the visa would expire. So I gave them more evidences by including eight letters of my German friends (who I had also previously met in Lahore) vouching to know me and explain how I actually intended to visit them and return back.

Another reason to return, I stated, was the sickness of my mother and that I had to come back to take care of her. However, my appeal was rejected as well and the reasons they stated were the following: Since I am a male and males in Pakistani society are not responsible for taking care of their family members, it does not matter if my mother is sick because it is the responsibility of a woman to take care of family members. Secondly, they thought I had tricked my German friends into inviting me to Germany, courtesy of some acting certificates and evidences I had given to them in their request. Moreover, they were certain that I would not return back to Pakistan, regardless of the opportunities I had shown them I had in Pakistan for my future career. “The willingness of the applicant to return to his/her home country could not be proven” seems to me the common reason for the German embassy to reject tourist/visit visa when they do not find any other reason for rejection. In this way those visa are hardly granted to Pakistani people.

For a Pakistani citizen it is nearly impossible to simply visit a friend in Germany. I don’t understand why I wasted five months in preparing and planning for this when all I had to eventually face was such accusations and suspicions. I am extremely disappointed to be treated so unfair.

I strongly demand the German embassy to make it transparent under which conditions people can get their visa. I find it unacceptable how the German embassy provides on their website a very detailed description of the visa requirements for applicants while in reality, even when complying with everything and providing all documents (which also costs quite an amount of money), one hardly has a chance to eventually get a visit visa.

Origin:
Pakistan
Destination:
Germany
Purpose:
Visiting a longtime friend and his family
Occupation:
Student

Ich war der Meinung, dass es einfach sein wird meinen Ehemann nach Deutschland zu holen. Doch leider wurde ich eines Besseren belehrt.

Anmerkung der Redaktion: Im Falle von Ehegattennachzug veröffentlichen wir auch Erfahrungsgeschichten aus Sicht des/der deutschen Ehepartners/Ehepartnerin, da in diesem Falle beide Partien Opfer von Diskriminierung sind.

Lübeck, 09 Jan. 16

Sehr geeherte Damen und Herren,

Mein Ehemann Aleisi Antonio Martinez Almanzar und ich haben uns im August 2010 in der Dominikanischen Republik am Bavaro Strand kennengelernt. Ich war zu dem Zeitpunkt noch mit meinem Ex-Freund zusammen und da es in meiner letzten Beziehung kriselte habe ich diesen Urlaub als Chance oder eben als Entscheidung gesehen, ob diese Beziehung eine Zukunft hat. Es hat sich herausgestellt, dass die Beziehung keinen Sinn hat und ich habe mich deshalb im September von meinem damaligen Ex-Freund getrennt. Zu meinem Ehemann hatte ich zu dem Zeitpunkt ein freundschaftliches Verhältnis. Erst am 11. September 2010 hat sich herausgestellt, dass aus dieser Freundschaft eine tiefgründige Liebe entsteht. Ich bin an diesem Tag nur für zwei Tage zu ihm geflogen, um herauszufinden, ob er es ehrlich meint. Am Anfang war mein Ehemann nämlich sehr schüchtern und hat auch die Beziehung zu meinem Ex-Freund akzeptiert und gewürdigt. Es ist ja bekannt, dass die Dominikaner eher draufgängerisch sind und so ist er überhaupt nicht gewesen. Nicht nur das hat mir imponiert, sondern auch seine einfühlsame, liebe Art und Weise, wie er ist.

Da ich im Hotelgewerbe tätig bin, hatte ich mich dazu entschieden, ganz in die Dominikanische Republik zu ziehen. Außerdem wollte ich meinen Ehemann näher kennenlernen. So zog ich im März 2011 nach Bavaro und wir haben zusammen gelebt, ich habe sein Land und seine Familie kennengelernt und wir haben am 11. September 2012 in Higuey geheiratet. Da meine Aufenthaltserlaubnis im März 2013 abgelaufen war und die Verlängerung sehr teuer ist und ich auch keine Zukunft in der Dominikanischen Republik für uns gesehen habe, bin ich wieder nach Deutschland zurück gegangen. Ich war der Meinung, dass es einfach sein wird meinen Ehemann nach Deutschland zu holen, da ich ja schon mit ihm gelebt und ihn kennengelernt habe. Doch leider wurde ich eines Besseren belehrt.

Hinzu kommt noch, dass ich von meiner Familie keinerlei Unterstützung erhalte. Ich bin ohne Wohnung und ohne Arbeit im März 2013 in Frankfurt angekommen. Ich durfte bei meinem Bruder in Berlin wohnen, jedoch nicht für lange. Es ist für mich immer noch sehr schwer eine Arbeit in Deutschland zu finden. Ich habe viele Bewerbungen geschrieben und nur Absagen erhalten. Ich weiß nicht, woran es liegt, aufgrund meines ausländischen Namen oder meines Alters oder meiner Situation?

Mein Ehemann hat im April einen Antrag auf Ehegattennachzug gestellt und ich benötigte erst einmal eine Wohnung von mind. 50 m², die habe ich jetzt. Das Visum wurde abgelehnt aufgrund dessen, dass mein Ehemann kein Deutsch spricht. Ich habe ihm Bücher mit einem Bekannten gesendet und auch als ich dort war, habe ich versucht, ihm Deutsch beizubringen. Ich bin jedoch keine Lehrerin und uns fehlte auch die Zeit, denn wir waren beide berufstätig. Mein Ehemann kann nicht den Kurs der Botschaft in Santo Domingo besuchen, weil er 1. sehr teuer ist, 2. er keine Verwandten in Santo Domingo hat, wo er übernachten könnte und 3. bekäme er nicht 9 Wochen Urlaub, um den Test zu machen. Wir haben mit einem Anwalt aus Berlin Beschwerde eingereicht und die Richterin der Verwaltungsgerichtes will nun den Fall Dogan abwarten und hat uns auch Prozesskostenhilfe bewilligt.

Meine psychische Belastung ist enorm, denn die vielen Absagen belasten mich sehr. Mein Vater unterstützt mich in keinster Weise, er zieht mich sogar noch vor Gericht, dass ich auf Unterhaltsleistungen aus einem Titel verzichten soll. Zu allem Übel ist er Rektor einer Grundschule! Meine Mutter ist nicht damit einverstanden, dass ich mit einem Ausländer verheiratet bin und unterstützt mich deshalb auch nicht.

Das Verwaltungsgericht hat die Klage abgewiesen und das Auswärtige Amt hat uns als Ausgleich angeboten, dass mein Ehemann den Kurs im Ausland machen soll, er muss den Test aber noch nicht einmal bestehen und dann dürfte er kommen. Wir haben uns auf diese absurden Vergleich nicht eingelassen und haben die Klage zum Bundesverwaltungsgericht gebracht. Dieses hat die Klage ebenfalls abgewiesen. Danach haben wir vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde eingereicht, die auch abgewiesen wurde.

Nun haben wir vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde eingereicht und warten auf dessen Antwort. Ein Besuchsvisum zur Familiengründung und zum gemeinesamen Feiern des Weihanchtsfestes 2016 wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die Chancen, dass mein Ehemann nach dem Besuchsvisum nicht wieder in sein Heimatland zurückkehrt gering sind. Nach all diesen Niederlagen habe ich mich nun dazu entschieden, ins Ausland zu ziehen. Dazu habe ich mich nun als Walflüsterin 2016 in der Dominikansichen Republik beworben und benötige hierfür noch Votes. Es wäre sehr nett, wenn ihr mir helfen könntet, mehr Votes zu erhalten.

https://www.walfluesterer.de/profile/Juana/?fb_action_ids=986623444731531&fb_action_types=og.likes

Ich habe auch schon daran gedacht unsere Geschichte öffentlich zu machen und einige Fernsehsender angeschrieben, jedoch bestand kein Interesse (RTL, PRO 7). Die Marketingleitung von der Fluggesellschaft Condor habe ich auch angeschrieben bezüglich einer Marketingmaßnahme mit unserer Erfahrung. Es bestand zwar Interesse aber die Kosten und Planung wären zu umfangreichn

Ich würde mich freuen, wenn endlich Gerechtigkeit in dieser Sache herrschen würde. Für uns persönlich wünsche ich mir einen gesicherten Arbeitsplatz im Ausland, sodass mein Ehemann und ich endlich wieder vereint sind nach nun mehr als zwein einhalb Jahren ungewollter Trennung.

Von ganzem Herzen dankend,

Juana Lene Martínez Almanzar.

Origin:
Dominikanische Republik
Destination:
Deutschland
Purpose:
Ehegattennachzug
Name:
Ehemann: Aleisi Antonio Martinez Almanzar, Ehefrau: Juana Lene Martínez Almanzar.
Occupation:
Hotelgewerbe

“For some nationalities, it will always be harder to get a German national visa.”

++ English version below ++
++ versión espanol abajo ++

Mein Name ist Luis Gabriel Mesa Martínez und ich bin Assistenzprofessor an der Javeriana Universität und der Juan N. Corpas Universität in Bogota (Kolumbien). Ich habe einen Doktortitel in Musikologie an der Universität in Granada (Spanien) gemacht. Ich schreibe hier im Interesse aller kolumbianischen Bürger, welche von den Konsulatdiensten der deutschen Botschaft in Bogota diskriminiert wurden.

Im Dezember 2013 wurde ich als Lehrer am Robert Bosch College (www.robertboschcollege.de) in Freiburg angestellt, nachdem ich mich gegen 420 weitere, internationale Bewerber durchgesetzt hatte.
Meinem Ehepartner Juan Diego Muñoz wurde ein Halbzeitjob angeboten, doch leider wurden beide unsere Visaanträge abgelehnt.Während einem unserer vielen Besuchen der Botschaft, die wir machen mussten, um außergewöhnliche Dokumente einzureichen, die nicht erforderlich waren, sagte uns Frau Konsul; “Ihr seid Kolumbianer. Jede Nationalität wird anders behandelt und für manche Nationalitäten wird es immer schwieriger sein, als für andere, ein Visa zu bekommen.” Die Botschaft erkennt gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht an, obwohl der deutsche Staat dies normalerweise tut.

Die endgültige Entscheidung über die Ablehnung von Visa trifft die deutsche Einwanderungsbehörde, doch dies erklärt nicht die diskriminierende und herablassende Art, mit der Kolumbianer in der deutschen Botschaft in Bogota gehandelt werden. Es ist auch nicht gerecht, dass es ein Maximum von 90 Tagen gibt, bevor man das Land verlassen möchte, um sein Visa zu beantragen. Es kommt meistens zu Verspätungen durch Anforderungen, die erfüllt werden müssen, von denen man aber erst später erfährt. Deswegen sind die 90 Tage eine zu kurze Zeit, um alles zu erledigen.

Ich verlange als Bürger Kolumbiens, welcher den gleichen Respekt wie jeder Bürger dieser Welt verdient, gleichberechtigt behandelt zu werden. Die Botschaft sollte sich der Konsequenzen ihrer diskriminierenden Handlungen bewusst werden. Hiermit möchte ich alle aufrufen, die in gleicher Weise von dieser oder einer anderen Botschaft behandelt worden sind, ihre eigene Geschichte hier mitzuteilen. Zusammen mit anderen Kolumbianern fordern wir eine Erklärung für die Ablehnung von Visa-Anträgen kolumbianischer Bürger durch die deutsche Botschaft. Ich erwarte, dass die deutsche Botschaft ihre Webseite auf den neusten Stand bringt und dort in allen Einzelheiten erklärt, welche ‘extraordinary’ Anforderungen von kolumbianischen Bürgern erwartet werden (im Vergleich zu anderen Nationalitäten). Wir möchten auch eine Erklärung für die nicht Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe, welche in Kolumbien für rechtmäßig erklärt wurde.

Dr. Luis Gabriel Mesa Martinez

++ English version ++

I am Luis Gabriel Mesa Martinez, Musicology PhD from the University of Granada (Spain) and current Assistant Professor at Javeriana University and Juan N. Corpas University in Bogota (Colombia). I am writing this story on behalf of every Colombian citizen who has felt discriminated by the consular services at the Embassy of Germany in Bogota, and thus add my statement to all the recent protests related to discrimination against Colombians (#anticolombianismo: an attitude that threatens the dignity of so many people in my country).

In December 2013, I was hired as a teacher by UWC Robert Bosch College (www.uwcrobertboschcollege.de) in Freiburg, after competing with 420 applicants from all over the world. The institution later offered a part-time contract to my life partner, Juan Diego Muñoz. We are both registered as a de facto marital union under the Colombian law. Our visas were denied. During one of our many visits to the embassy –as we were asked to deliver “extraordinary” documentation that was not part of the original requirements–, the lady consul in charge said the following words to us: “You are Colombian. Each nationality is treated differently. For some nationalities, it will always be harder to get a German national visa”. The embassy also claims that Colombian same-sex unions are useless in Germany, which seems ironic given that similar rights/unions are granted by the German government. The final decision to grant national visas is up to the German migration authorities, but this does not justify the demeaning and discriminatory attitude with which Colombians are being treated at their consular services in Bogota. It is not fair, either, to set a 90-day limit (max.) to apply for a visa before departure, if they are going to ask for extraordinary requirements that will certainly take more time and therefore delay the original plans (which, in our case, led to the cancellation of our contracts).

I demand, from my position as a Colombian citizen who deserves the same respect as any individual from any nationality, to be treated with equity. At the embassy, they must be aware of the terrible consequences resulting from their discriminatory policies. I hereby call those who have felt humiliated by this or any other embassy, to share their own particular stories. Together, we demand an explanation for the massive rejection of visas required by Colombian citizens. I ask from the German Embassy in Bogota to update their website and explain in detail all the “extraordinary” requirements they expect from Colombians (as opposed to people from other nationalities). We also need an explanation for their refusal to recognize same-sex partnerships signed in Colombia.

Dr. Luis Gabriel Mesa Martinez

 

++ versión espanol ++

Soy Luis Gabriel Mesa Martínez, doctor en musicología de la Universidad de Granada (España) y profesor asistente de la Pontificia Universidad Javeriana y la Juan N. Corpas de Bogotá (Colombia).Escribo esta petición en mi nombre, y en el de todo ciudadano colombiano que se haya sentido directamente discriminado por el personal de la sección de visas de la Embajada de Alemania en Bogotá, sumándome con ella a las protestas contra el #anticolombianismo que sigue estigmatizando el buen nombre y la dignidad de tantas personas en mi país.

En diciembre de 2013, gané un concurso profesoral convocado desde Friburgo por UWC Robert Bosch College (www.uwcrobertboschcollege.de), tras competir con 420 candidatos de todo el mundo. La institución también ofreció, posteriormente, un contrato parcial de trabajo a mi compañero Juan Diego Muñoz, con quien sostengo una unión marital de hecho bajo la ley colombiana.Nuestras visas fueron denegadas, y en una de las innumerables visitas a la embajada para entregar documentación “extraordinaria” (no estipulada en la lista original de requisitos), la cónsul encargada nos expresó oralmente: “ustedes son colombianos; a cada nacionalidad se le trata diferente”. Para algunas nacionalidades siempre será más difícil tener una visa nacional alemana”. La embajada sostuvo además que las uniones maritales de hecho legalizadas en Colombia no tienen validez alguna en Alemania (país donde paradójicamente existen uniones similares, a falta de matrimonio igualitario). Aunque la decisión final para otorgar visas nacionales esté a cargo de las autoridades migratorias en Alemania, el trato que muchos colombianos recibimos al presentarnos ante la sección consular no es digno de una entidad diplomática. Tampoco es digno que se limite la fecha de solicitud de visa a un máximo de 90 días antes de la fecha de viaje, para luego exigir requisitos extraordinarios que pueden tomar aún más tiempo y, por ende, retrasar la fecha de partida programada (retraso que, en nuestro caso, condujo a la cancelación de nuestros contratos).

Pido a la Embajada de Alemania en Colombia, con la autoridad que me confiere mi posición de ciudadano colombiano y mi nacionalidad que, como cualquier otra, merece equidad y respeto, que sean conscientes de las terribles consecuencias que tiene su discriminación y arbitrariedad en decisiones tan importantes. Motivo a otras personas que se hayan sentido humilladas por el personal de ésta u otra embajada a firmar y exponer sus casos, uniéndose a mi historia para exigir una explicación razonable que justifique la masiva denegación de visados contra colombianos. Solicito que la página de internet de la embajada alemana exponga con detalle todos los requisitos “extraordinarios” que aparentemente debemos cumplir los colombianos (a diferencia de otras nacionalidades) y que asimismo explique el porqué de discriminar las uniones maritales del mismo sexo amparadas bajo la ley colombiana, teniendo en cuenta que su país ha legalizado uniones que garantizan derechos similares a los nuestros.

Dr. Luis Gabriel Mesa Martinez

Origin:
Columbia
Destination:
Germany
Purpose:
work
Name:
LuisGabrielMesaMartnez
Occupation:
Assistant Professor at
Javeriana University and
Juan N Corpas
University in Bogota

It was like a prison … a terrible experience

++ English version below ++

Mein Traum war es schon immer, nach Europa zu reisen und dort zu leben. Um diesen Traum wahr werden zu lassen, habe ich mich dazu entschieden an einer deutschen Universität zu studieren, um eine gute Ausbildung und einen guten Job zu erhalten. Ich habe Deutschland aus verschiedenen Gründen gewählt: Lebensqualität, Meinungsfreiheit und ein gutes Bildungssystem. Hinzu kommt, dass ich Atheist bin und aus einem islamisch geprägten Land komme, Jordanien. Aufgrund meiner meiner anderen Ansicht von Religion war es dort schwierig für mich zu leben und soziale Beziehungen aufzubauen.

Daher habe ich ein Studierenden-Visum in Deutschland beantragt. Es gibt viele Anforderungen, um ein Visum zu bekommen und ich musste kämpfen um diese zu erfüllen. Die größte Herausforderung war es, nachzuweisen, dass ich meine Lebenshaltungskosten in Deutschland finanzieren werden kann. Ich musste nachweisen, dass ich 8040€ auf dem Konto habe. So viel Geld hatte nicht mal eben so und musste daher kämpfen, um dieses Geld zu besorgen.

Um einen Antrag für ein Studierenden-Visum stellen zu können, sollte man mindestens drei Monate vorher einen Termin in der Botschaft machen. Um überhaupt einen Termin bekommen zu können muss der*die Antragsteller*in sich über ein Onlineportal registrieren, das erst ab 24 Uhr geöffnet wird. Ich verstehe bis heute nicht, warum sie das Portal erst nach Mitternacht öffnen, um die verlangten Informationen eintragen zu können. Letztendlich habe ich einen Termin für die Visabeantragung bekommen und bin zur deutschen Botschaft in Amman gegangen. Dort ist es wie im Gefängnis mit vielen Sicherheitsbarrieren und die Antragsteller*innen können die Botschaft nicht betreten solange sie keinen Termin haben. Nur um eine Frage zu stellen, muss man den Sicherheitsmann fragen und er leitet dann die Frage an das Personal in der Botschaft weiter. Die Botschaft per Telefon zu erreichen ist nicht möglich. Wenn man also eine Frage bezüglich seines Antrags hat, muss man persönlich zur Botschaft gehen, die jedoch nur eine Stunde, zwischen 7:30 und 8:30 Uhr für Antragsteller*innen geöffnet hat. Dazu kommt, dass nicht nur jordanische Bewerber*innen hier ihren Visumsantrag stellen können. Die Botschaft in Amman ist für die drei Länder Jordanien, Syrien und Irak verantwortlich, daher ist es dort sehr voll und eng.

Ich lebe nun in Deutschland und sobald ich mein Studium beendet habe, möchte ich ein Visum für Arbeitssuchende beantragen. Ich hoffe das wird nicht wieder eine solch schreckliche Erfahrung wie mit meinem Studierenden-Visum. I wünsche mir, dass die deutsche Regierung das Visaverfahren verbessert und es flexibler gestaltet.

 

++ English version ++ 

My dream has always been to travel to Europe and live there, and to make this dream come true, I decided to study at a German University in order to be able to get good education and a good job.

I chose Germany because of many reasons, the quality of life, freedom of speech, and a good education system. Moreover, I am an atheist coming from an Islamic country, Jordan, and it was hard for me to live there and to build social relationships because of my different view about religion.

Therefore I applied for a student Visa in Germany. There are many requirements to get the visa and I was struggling to fulfil these requirements, the biggest obstacle was to proof the financial ability to finance life expenses in Germany and it was 8040 Euro, I didn’t have this amount of money in cash, therefore I was struggling to get this amount of money.

To apply for a student visa, you should get an appointment before at least three months, in order to get an appointment the applicant should apply via web portal that is open after midnight, I do not understand until now, why they activate this portal only after midnight to register the required information. Anyway I get an appointment for visa application, thus I went to German embassy in Amman, and it was like a prison with many security barriers, and the applicant can’t enter the embassy, only through an appointment and even to ask a question you have to ask the security guy then he will ask the employees in the embassy. Contacting the embassy via phone is impossible, so If I have to ask questions regarding my application, I have to go to embassy that is just opened for applicants for just one hour from 7:30 to 8:30 AM, and it’s not only Jordanian applicants can apply for visa in Amman: the embassy in Amman is for three countries Jordan, Syria and Iraq, therefore it was very crowded and very small.

I live now in Germany, and after completing my studies, I want to apply for a work search visa, and I hope that it will not be a terrible experience like applying for a student visa, and I wish that the German government improves the process of visas and makes it more flexible.

Origin:
Jordan
Destination:
Germany
Purpose:
Studies
Occupation:
Student

I did not feel treated fair

++ English version below ++

Antragssteller

Alter: 22

Staatsbürgerschaft: ruandisch

derzeitiger Wohnort: Deutschland

Beschäftigung: Freiwilligenarbeit

Visumsbeantragung

Reisegrund: Ich wollte nach Deutschland einreisen, um einen Freiwilligendienst zu machen und eine andere Kultur kennenzulernen, etc. Ich war nie zuvor in der EU.

beantragtes Visum: Ich habe ein Schengen-Visum beantragt.

Verlauf: Ich habe alle Informationen und Dokumente einfach und rechtzeitig von der deutschen Botschaft erhalten. Als ich meine Dokumente einreichte, schienen die Mitarbeiter freundlich. Ich habe nur meine Dokumente eingereicht und bin wieder gegangen. Sie haben mich nichts gefragt, sie wollten nur die Dokumente von mir haben.
Aber dann fühlte ich mich nicht fair behandelt, weil ich 3 Monate auf eine Antwort gewartet habe. Ich musste anrufen um an mein Visum zu erinnern. Es waren ziemlich genau drei Monate ohne Kontakt zwischen mir und der Botschaft. Dann hatte ich die Idee anzurufen um nachzufragen ob alles klar wäre. Alles hörte sich gut an und sie baten mich kurz zu warten. Nach einigen Tagen kontaktierten sie mich um mir mitzuteilen, dass ich kommen solle. Dann gaben sie mir meinen Pass wieder mit einem Stempel darin, der anzeigte, dass mein Visum, das ich beantragt hatte, abgelehnt wurde. Ich dankte ihnen für alles und ging nach Hause. Es war absolut unfair, weil ich alle Dokumente hatte, die verlangt wurden. Ich glaube nur sie (die Angestellten der Botschaft) kannten den Grund für die Ablehnung.

Ich habe dann nochmal ein Visum beantragt. Das zweite Mal riefen sie mich wieder an und als ich dort war gaben sie mir den Pass und sagten mir, dass ich das Visum erhalten habe.
Schließlich bekam ich ein Visum im zweiten Versuch.

Kosten: 54 500 Ruandische Franc (RWF), entspricht ca. 65 Euro, für das Visum

 Und jetzt?

Ich mache meinen Freiwilligendienst, mache viele Lebenserfahrungen und erlerne neue Fähigkeiten.

Ich will nur, dass die Leute wissen, dass sie nicht erwarten können, einfach so ein Visum bekommen.

++ English version ++

Applicant

Age: 22

Nationality: Rwandese

Current residence country: Germany

Occupation: Voluntary services

visa application

Travel purpose: I wanted to travel to Germany to make voluntary services, learning a foreign culture, etc. I have never been to EU before.

Visa type you applied for: I was applying for a Schengen-visa.

application process: I got all information and documents by the embassy easily and at time. They seemed to be friendly at the embassy when I was submitting my documents at the secretariat. I just submitted my stuff then I went home. They didn’t ask me any question, just my documents.
But then I did not feel treated fair because it was such long time waiting for answer: 3 months. I had to call there just as to remind them, it was pretty much three months    without any contact. Then I had the idea to call there just to ask whether everything was clear.
Everything sounded good. They were asking me to keep waiting for short time. After some days they contacted me to come there, then they gave back my passport with a stamp in to show that my visa that I was asking for has been refused. I thanked them for all then I went home. It was absolutely unfair because I had everything they wanted. I think they only know themselves what was the reason for the denial.

I then applied for a second visa. For the second time they called me again and I went there with my passport and said that I got it.

costs: 54 500 Rwanda Francs (around 65€)

And now?

I am making voluntary services, lot of life experiences and gaining lot skills as well.

I just want to let people know that they should not expect to pass through.

Origin:
Rwanda
Destination:
Germany
Purpose:
volunteeringFSJ
Occupation:
volunteer

My visa was denied – I couldn’t know why

++ English version below ++

Da ich immer noch dabei bin, ein Studierendenvisum für Deutschland zu beantragen, möchte ich meine Geschichte gerne anonym veröffentlichen.

Ich bin ecuadorianischer Staatsangehöriger und wohne in Quito.

Im Juli 2014 bekam ich eine Zusage von der Pariser “École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot”, um mein Musikstudium, genauer gesagt Klavier, zu beginnen. Daraufhin habe ich im August 2014 bei der französischen Botschaft in Quito ein Studierendenvisum beantragt. Jede Person, die in Frankreich studieren möchte, muss ein Interview mit “Campus France”, der nationalen Behörde, die mit der Förderung der französischen Universitätsbildung weltweit betraut ist, führen – zusätzlich zum Interview in der örtlichen Botschaft. Nachdem ich meine Dokumente bei der Botschaft eingereicht hatte, wurde ich an den Campus France in Quito weitergeleitet, um einen Termin für das pädagogische Interview festzulegen. Die zuständige Person stellte sich während des Gesprächs als sehr unhöflich und unnachgiebig heraus und unterbrach mich ständig. Deshalb konnte ich ihr mein Vorhaben eines Studiums in Frankreich kaum erklären. Ich entschied mich dazu dem Ereignis nicht zu viel Bedeutung zuzumessen und begann mich für ein zu der Zeit bevorstehendes Einordnungsvorspiel am vorher erwähnten Musikinstitut vorzubereiten, das im September stattgefunden hätte. Ich muss hinzufügen, dass ich zu der Zeit privat Französischstunden genommen habe.

Laut den Informationen, die ich bei der Beantragung in der französischen Botschaft bekommen hatte, dauert es normalerweise 3 bis 5 Wochen um eine Antwort auf einen Antrag für ein Langzeitvisum zu erhalten. Es waren schon mehr als 7 Wochen ohne Neuigkeiten vergangen und zu dem Zeitpunkt habe ich mir schon Sorgen gemacht, das Studium in Paris nicht rechtzeitig beginnen zu können. Ich rief die Visumsabteilung der Botschaft an, wo mir gesagt wurde, dass mein Pass fertig sei und ich ihn direkt abholen könne. Als ich bei der Botschaft ankam, wurde mir – ziemlich unfreundlich – gesagt, dass mich niemand angerufen habe oder mir genehmigt hätte, meinen Pass abzuholen. Da ich durch die Art und Weise wie ich aus der Arbeitsnische vertrieben wurde, nicht die Möglichkeit hatte mich zu erklären, blieb ich verwirrt und hilflos zurück. Als mich die Botschaft ein paar Tage später endlich anrief und ich meinen Pass abholen konnte, wurde mir mitgeteilt, dass mein Antrag abgelehnt wurde.

Ich habe dann einen Brief bekommen, in dem stand, dass sie laut Artikel L211-2 des CESEDA das Recht hätten, mir die Gründe für die Ablehnung nicht mitzuteilen. Mir wurde die Option gegeben die Entscheidung anzufechten, indem ich die von mir präsentierten Unterlagen innerhalb von zwei Monaten nach der Ablehnung selbst an die “Commission de Recours contre les décisions de Refus de Visa d´entrée en France” in Nantes schicke. Ich entschied mich für diese Möglichkeit und bat die Visumsabteilung um Information, um alles ordnungsgemäß zu verschicken. Deren Antworten waren unklar und mehrdeutig und als ich fragte, ob ich die Dokumente übersetzen solle, sagten sie, das sei nicht notwendig. Das Institut in Paris unterstützte mich währenddessen sehr gut, indem es mir bis zum 15. Dezember Zeit gab um anzukommen, obwohl das den Verlust von 3 Monaten Unterricht bedeutet hätte.

Im November 2014 bekam ich meinen Pass zurück, ohne Visum und mit einem Brief von dem Komitee in Nantes, in dem erklärt wurde, dass meine Dokumente abgelehnt wurden, weil sie nicht übersetzt waren.

Trotz meiner Entrüstung entschied ich mich nicht aufzugeben und ein Jahr zu warten, um ein Jahr später, im Juni 2015, noch einmal bei der französischen Botschaft in Quito ein Studierendenvisum zu beantragen. Schließlich wollte ich Musik studieren und hatte keine anderen Pläne. Das Institut in Paris verstand meine Situation und schickte mir sofort eine neue Zulassungsbescheinigung für den Zeitraum 2015/2016.

Ich suchte noch einmal alle Dokumente zusammen, die ich brauchte, und achtete darauf, alles so perfekt wie möglich vorzubereiten, da ich nie herausgefunden hatte, warum mein erster Versuch abgelehnt wurde. Der Termin bei der Botschaft am 22. Juni 2015 lief sehr gut und mir fehlte nur noch das Interview bei Campus France. Mir fiel auf, dass die zuständige Person dieselbe war wie letztes Jahr. Ich muss sagen, dass sie noch unfreundlicher und feindseliger war als beim letzten Mal und mich die Fragen, die sie stellte, kaum ordentlich beantworten ließ. Um alles noch schwieriger zu machen, wurde das Interview auf Französisch geführt, obwohl ein Sprachzertifikat an meiner Universität in Paris keine Zulassungsvoraussetzung war.

Am 5. August 2015 wurde mein Visum abgelehnt und ich wusste wieder nicht warum.

Da ich nicht wusste was ich tun sollte, habe ich in den nächsten Tagen verzweifelt versucht, den französischen Botschafter in Ecuador zu erreichen. Ich schickte ihm einen Brief und alle meine Unterlagen und wartete auf eine Antwort. Fast sofort bekam ich einen Anruf von der Visumsabteilung, bei dem ich aufgefordert wurde, am nächsten Morgen um 8 Uhr in der Botschaft zu sein. Ich dachte das wäre ein gutes Zeichen, und dass ich ein weiteres Interview haben würde. Ich lag falsch. Die Person, die mich empfing stand mir gegenüber und gab mir den Brief und die Dokumente, die ich an den Konsul geschickt hatte, auf eine sehr unfreundliche Art und Weise zurück. Er sagte dann wiederholt, dass sie mit meinem Problem nichts zu tun hätten und ließ mich die Mitteilung, die sie mir bei der zweiten Ablehnung geschickt hatten, laut vorlesen. Gedemütigt, restlos enttäuscht und ratlos verließ ich die Botschaft.

Ich hatte immer die (vielleicht unterbewusste) Angst, dass eine zweite Ablehnung möglich sei. Deshalb hatte ich mich während der Vorbereitung für meinen zweiten Antrag für ein französisches Studierendenvisum auch für einen Bachelorstudiengang in Freiburg, Deutschland, beworben, der mich sehr interessierte. Zwei Wochen nach der Ablehnung meines Visums für Frankreich, am 24. August 2015, erhielt ich von der Universität Freiburg einen Zulassungsbescheid für ihr Studienkolleg, das im Oktober 2015 beginnen würde.

Ich konnte es zuerst nicht glauben.

Wie am Anfang erwähnt, muss ich mein Visum von der deutschen Botschaft noch erhalten. Ich ging dorthin, um nach Informationen zu fragen und um Dokumente, die ich an meinem Termin am 16. September 2015 vorlegen muss, beglaubigen zu lassen. Ich muss sagen, dass alle Angestellten dort extrem höflich waren und meine Zweifel sofort auswischten.

Auch mit einer Erfahrung, wie ich sie gemacht habe, habe ich das Gefühl, Glück gehabt zu haben: Glück, die Möglichkeit zu haben so schnell neu starten zu können und Menschen zu haben, die mich unterstützen und mich durch den Prozess führen.

++ English version ++

Taking into consideration that I am still applying for a student visa for Germany, I would rather present my story anonymously.

I am an Ecuadorian citizen, living in the city of Quito.

In July 2014, I was accepted at the “École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot”, in order to start my superior studies of music, specifically in Piano performance, in Paris, France. I then applied for a student visa at the French Embassy in Quito, in August 2014.  It is a norm that every person willing to study in France must pass an interview with “Campus France” (The National Agency in charge of the promotion of French higher education around the world) in addition to the interview at the local Embassy. After handing my documents at the Embassy I was put in contact with Campus France in Quito to schedule the pedagogical interview. The person in charge of it turned out to be very impolite, intransigent and very cutting while talking to me on the day of my appointment. Therefore, I could barely explain my project of studies in France to her. I decided not to give much importance to that event and began preparing myself for an (at that time) upcoming placement audition at the aforementioned institute of music, which would have taken place in September. I must add that I was taking private French lessons in that moment.

It takes normally about 3 to 5 weeks to get an answer regarding long term visa applications, according to the information I was given on the day of my appointment at the French Embassy. It was already 7+ weeks since I didn´t have any news from them, and at that time, I was very worried not to be able to start my course in Paris on time. I called the Visa Department of the Embassy and they told me that my passport was ready, and that I could pick it up immediately. When I showed up at the Embassy I was told, quite rudely, that nobody had contacted me or given me any authorization to pick up my passport. Not being able to explain myself due to the way I was urged to leave the cubicle I was in, I remained confused and helpless. When they finally called me a couple of days later and I was actually able to get my passport back, I was told that my visa was denied.

I then received a letter which simply stated that, according to the Article L211-2 of CESEDA, they had the legal authority not to tell me the reasons that motivated that denial. I was given the option to appeal the decision by sending the documents presented at the Visa appointment, on my own, to the “Commission de Recours contre les decisions de Refus de Visa d´entrée en France”, located in the city of Nantes, in a period of two months from the notification of denial. I decided to take that opportunity, and in order to send everything properly, I asked the Visa department for information. Their answers were unclear and ambiguous, and when I asked them if I should translate the documents I was about to send, they told me that it was not required. In the meanwhile, the Institute in Paris was extremely supportive and gave me the opportunity to reach the school until the 15th of December 2014, even though that meant losing almost 3 months of classes.

In November 2014 I received my passport back, without a visa, and a letter from the Committee at Nantes explaining that they rejected my documents because they weren´t translated.

In spite of my indignation, I decided not to give up and wait a year to apply for another student visa at the French Embassy in Quito in June, 2015. After all, I wanted to study music, and I had no other plans. The school in Paris understood my situation and mailed me a new certificate of admission for the 2015/2016 period immediately.

I gathered all the documents needed, one more time, and I was careful to prepare everything as perfect as possible, given that I never knew what I did wrong in my first attempt. The appointment at the Embassy on the 22nd of June, 2015 went very well, and I just had the interview at Campus France left. The person in charge of it, I recognized, was the same of last year. I must say that she was even more hostile and rude than the last time, and barely allowed me to answer properly to any question she made. To make everything more difficult, the interview was held in French, even when my school in Paris does not list a language certificate as one of the requirements for admission.

On the 5th of August 2015, my visa was denied, and again, I couldn´t know why.

Not knowing what to do, I desperately tried to reach the French Consul in Ecuador in the following days. I sent him a letter and a copy of all my documents, and waited for an answer. Almost immediately I received a call from the Visa Department and I was requested to be at the Embassy the next morning at 8 o´clock. Believing it was a good sign, I thought I was going to have another interview. I was wrong. The person who received me stood in front of me, and very disrespectfully returned me the letter and documents I sent to the Consul. He then repeatedly said they had nothing to do with my problem and made me read out loud the notification they gave me when they denied the visa the second time. Humiliated, I left the place utterly disappointed and clueless.

I couldn´t believe at first.I always had the (perhaps unconscious) fear that a second denial was possible. Therefore, while preparing my documents for the French student visa, I also applied for a Bachelor´s Degree Program I was deeply interested in at the University of Freiburg, in Germany. Two weeks after the denial of my visa, on the 24th of August, 2015, I received an admission letter from the University of Freiburg to study at their Studienkolleg, starting on October 2015.

As written at the beginning of this letter, I must still obtain my visa at the German Embassy soon. I went there to ask for information and to legalize several documents I must present at my appointment, scheduled for the 16th of Sept, 2015. I must say, that all the personnel working there are extremely polite and all my doubts were cleared immediately.

Even with an experience like the one I had, I feel undoubtedly lucky; lucky for having the opportunity to start over so promptly and for having people who support me and guide me throughout the process.

Origin:
Ecuador
Destination:
FranceGermany
Purpose:
studies

The time I visited my girlfriend in Denmark

++ English version below ++

Zu Besuch bei meiner dänischen Freundin

Mein Name ist Yonah, ich bin 25 Jahre alt und ich bin Ugander. Ich bin im Jinja District – 80 Kilometer von der ugandischen Hauptstadt Kampala entfernt –  aufgewachsen und habe dort gelebt. Als Student der Makerere Universität in Uganda mache ich gerade meinen Bachelor in Development Studies. Wenn ich nicht in der Uni bin, arbeite ich freiwillig beim Roten Kreuz in Jinja.

Ich bin glücklich mit einer wunderschönen Frau zusammen, die Dänin ist. Ich habe sie im September 2013 beim Roten Kreuz Jinja getroffen, wo sie ein Forschungsprojekt für ihre Abschlussarbeit durchgeführt hat. Seitdem sind wir zusammen.

Wie auch immer, im Dezember 2013 musste sie zurück nach Dänemark, weil ihr Aufenthalt in Uganda beendet war. Als Paar hatten wir immer geplant uns wieder zu treffen. Bei ihrem zweiten Besuch bei mir in Uganda im Februar 2014 blieb sie für 4 Monate. Danach plante sie ihren dritten Besuch in Uganda, der im Oktober 2014 dann für 1,5 Monate war.

Nachdem sie mich Uganda dreimal besucht hatte, schlug sie mir vor, sie über die Weihnachtsfeiertage 2014 in Dänemark besuchen zu kommen. So könnte ich ihre Familie und ihre Freunde treffen.

Bevor ich nach Dänemark kam, musste ich erst einmal eine Einreisegenehmigung (Visum) beantragen. Der Visumsantrag an der Norwegischen Botschaft in Uganda stellte für eine Ausstellung des Dokuments die folgenden Anforderungen:

  • die Bezahlung der Visumsgebühr
  • meinen Reisepass
  • eine offizielle Einladung für den Visumsantrag von der Person, die mich in Dänemark beherbergen würde
  • Flugticket/ Flugreservierung
  • finanzielles Statement/ Status
  • Reiseversicherung
  • Empfehlungsschreiben meines Arbeitgebers, der darin meine Verantwortlichkeiten beschreibt
  • ein klares Foto in Passgröße auf einem weißen Hintergrund
  • Geburtsurkunde
  • und andere zusätzliche wichtige relevante Dokumente

Außerdem habe ich einige weitere Dokumente eingereicht, unter denen auch die folgenden waren:

  • eine Kopie vom Reisepass meiner Freundin
  • ihren dänischen Personalausweis
  • ihre vorherigen Visa für Uganda
  • ihre Gehaltsabrechnungen für die letzten 4 Monate und einen Regierungsunterstützungsbrief (von meiner Freundin)
  • Fotos von mir und ihr zusammen, um zu beweisen, dass wir uns vorher in Uganda schon physisch begegnet waren
  • eine Kopie meiner Universitätszulassung
  • ein internationales Zertifikat meiner Impfung gegen Geldfieber

BEACHTE: Auf der Botschaft musste ich in einer Befragung die von mir präsentierten Dokumente verteidigen.

 Überraschenderweise wurde mein Visum sofort bearbeitet und war in nur 2 Wochen fertig. Das war einfach ein toller Moment der Aufregung für mich. Es war unglaublich, zu sehen, dass es mir erlaubt war, in ein anderes Land einzureisen um meine Liebste zu besuchen.

ALLES SCHIEN GEKLÄRT, UM DÄNEMARK ZU BETRETEN. DOCH NUR EIN VISUM ZU HABEN, REICHTE NICHT, UM FREI PASSIEREN ZU KÖNNEN: ICH WURDE NOCH EINMAL IN EINE ERNSTHAFTE BEFRAGUNG VERWICKELT, UM MICH ZU BEWEISEN, BEVOR ICH WIRKLICH NACH DÄNEMARK EINREISEN KONNTE.

Ich landete am 21. Dezember 2014 am Kopenhagener Flughafen. Der Beamte, der an diesem Tag am Kopenhagener Flughafen Dienst hatte, verwickelte mich in eine ernsthafte Befragung, bevor er mich durchließ. Er wollte Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Woher kommen Sie?
  • Ihr Geburtstag?
  • Wohin reisen Sie?
  • Wo werden Sie wohnen?
  • Was ist Ihre finanzielle Situation?
  • Kann ich einen Beleg Ihrer finanziellen Situation sehen, dass sie während Ihres Aufenthaltes hier für sich sorgen können?
  • Wie lange werden Sie bleiben?
  • Haben Sie ein Rückflugticket?
  • Kann ich Ihr Flugticket sehen?
  • Wer wird sich um Ihren Aufenthalt kümmern?
  • Wen besuchen Sie?
  • Was ist Ihre Beziehung mit der Person, die Sie besuchen?
  • Wo wohnt sie?
  • Sind Sie sicher, dass sie auf Sie wartet, um Sie vom Flughafen abzuholen?
  • Kann ich mit ihr sprechen?

Letztendlich habe ich den Beamten darum gebeten, mit meiner Freundin unter ihrer Telefonnummer – die ich ihm hierfür gegeben hatte – Kontakt aufzunehmen. Sie haben eine Weile auf Dänisch gesprochen, bevor er sich mir zuwendete. Allerdings hat der Beamte dann noch einige Zeit gebraucht, um sich darauf zu konzentrieren, das Visum in meinem Pass zu entdecken. Schließlich gab er sein Einverständnis und gab mir einen Stempel, der mich befreite.

Es war das erste Mal, dass ich mich aus Uganda heraus bewegte. Meine Lektion habe ich aus dieser Situation aber gelernt: Ich habe beobachtet, dass manche Länder achtsam und sehr sensibel gegenüber Immigranten sind. Diese Länder sind ziemlich restriktiv, wenn man dabei ist, ihr Gebiet zu betreten.

++ English version ++

The time I visited my girlfriend in Denmark.

My name is Yonah, I am 25 years old and Ugandan by nationality. I was born and lived in Jinja district, 80 kilometres from Kampala, the capital city of Uganda. I am a student at Makerere University in Uganda doing a bachelor in development studies. During periods when I am out of school, I volunteer with Uganda Red Cross Society in Jinja.

I am happily engaged in a relationship with a beautiful girl who is Danish. I met her at Red Cross Jinja in September 2013 where she had come to carry out research on her thesis. Since then, we have been together. However, in December 2013, she had to go back to Denmark because her stay in Uganda had ended. But as a couple, we have always planned when to meet again.  Her second time to come to Uganda was when she visited me again in February 2014 and stayed for 4 months. Thereafter, she planned her third time to visit Uganda again and came back to visit me in October 2014 for 1 and a half months.

Having visited Uganda for three times, she proposed to visit her in Denmark during the Christmas season in December 2014 that I could meet her family and friends.

Before getting to Denmark, first of all, I was required to process for an entry permit (VISA) to Denmark. The VISA application at royal Norwegian embassy in Uganda asked me to meet the following requirements to get me the VISA:

  • Pay VISA application fee
  • My Pass port
  • Official invitation form for VISA application from the person hosting me in Denmark
  • Air ticket/ flight reservation
  • Financial statement/standing
  • Travel insurance
  • Recommendation letter from the employer indicating my responsibilities
  • A clear passport size photo on a white background
  • Birth certificate
  • And other additional important relevant documents

I also presented some additional documents that included the following:

  1. A copy of her (my girlfriend’s) passport
  2. Her Danish national ID
  3. Her former VISAs to Uganda.
  4. Her pay slips for the previous four months and a government support letter (from my girlfriend)
  5. Pictures of me and her together to prove that we had seen each other physically in Uganda before.
  6. A copy of my admission letter from school.
  7. Medical travel-international certificate of vaccination against yellow fever.

NOTE: At the embassy, I was engaged in an interview to defend my documents that I had presented.

Surprisingly, my VISA was worked on and it was ready in just two weeks. This was just a great moment of excitement for me because it was unbelievable to see that I was permitted to enter another country to visit my only dearest one.

AS IF, EVERYTHING WAS CLEARED TO SET ME FREE TO ENTER DENMARK. HOWEVER, ONLY HAVING A VISA COULD NOT JUST FREELY LET ME PASS: I WAS ENGAGED IN A SERIOUS INTERVIEW AGAIN TO PROVE MYSELF BEFORE STEPPING IN DENMARK.

I landed at Copenhagen airport on December 21st 2014. The officer on duty at Copenhagen airport that day engaged me in a very serious interview before I was cleared. He wanted answers to the following questions:

  1. Where are you coming from?
  2. Your date of birth?
  3. Where are you travelling to?
  4. Which address are you going to stay?
  5. Is that address in Sweden or where; or which country?
  6. How are you going to stay?
  7. How is your financial status?
  8. Can I see the financial status to support yourself while you are here?
  9. For how long are you going to stay?
  10. Do you have a return air ticket?
  11. Can I look at the air ticket?
  12. Who shall be taking care of your stay?
  13. Who are you visiting?
  14. What is your relationship with the person you are visiting?
  15. Where does she stay?
  16. Are you sure, she is waiting to pick you up at the airport?
  17. Can I talk to her?

At last, I asked the officer to contact my girlfriend on her phone number that I provided. They spoke in Danish for a while before he got back to me. However, the officer still had to take some more time to concentrate on detecting the VISA in my passport to be sure before he finally approved and gave me a stamp to set me free.

It was the very first time that I moved outside Uganda. However, that experience got me lessons to learn: I observed that some countries are mindful and very sensitive about immigrants. And such countries are somewhat restricted if you are to step on their territory.

Origin:
Uganda
Destination:
Denmark
Purpose:
visitingmygirlfriend
Name:
Yonah
Occupation:
student